Sie mögen Hunde und wollen unbedingt einen Hund anschaffen. Hunde bewachen das Haus, sie hüten Schafe und andere Nutztiere, sie können Drogen und sogar gefährliche Krankheiten erschnüffeln. Vor allem schätzen aber die Menschen das treue Hundeherz, denn was zählt mehr, als eine bedingungslose Lieb eines Hundes. Seit Jahrtausenden werden Hunde gezüchtet, so dass aktuell Hunderte verschiedene Hunderassen existieren. Einige Rassen sind hochspezialisiert, andere dagegen sind Multitalente und Allrounder. Wenn Sie einen Hund bei sich aufnehmen möchten, dann müssen Sie sich selbst zuvor einige Fragen stellen. Von deren Beantwortung hängt es ab, ob ein Hund für Sie ernsthaft in Frage kommt und wenn ja – dann welcher.
Die brennenden Fragen rund um den Hund
Die wichtigsten dieser Fragen sind: Leben Sie auf dem Land oder in einer Stadt? Haben Sie einen Garten oder eine Etagenwohnung? Möchten Sie einen Begleiter haben oder legen Sie Wert darauf, dass der Hund Ihr Hab und Gut bewacht? Vielleicht gehen Sie gerne auf die Jagd? Haben Sie kleine Kinder? Sind Sie ein sportlicher Typ oder ziehen Sie es vor, eher eine ruhige Kugel zu schieben? Wie viel Freizeit haben Sie und wie viel davon sind Sie bereit, mit Ihrem Hund zu verbringen? Haben Sie Hundeerfahrung? Sind Sie berufstätig? Haben Sie Allergien?
Rassen und Typen
In der Tat, das sind ausgesprochen viele Fragen. Doch jede davon ist für die Anschaffung eines Hundes und für die Auswahl der Rasse sehr wichtig. Des Weiteren wird erklärt, welche Rassen und Hundtypen für welche Lebenssituation am besten passen. Es ist nicht möglich, unten alle bekannten Rassen zu erwähnen, sie können aber eine Hunderasse durch eine andere ersetzen, die vom Typus ähnlich ist. Wenn ein Mops für Sie passt, dann können Sie z.B. auch mit einem Pekingesen gute Freunde werden. Oder wenn Sie für sich einen Weimaraner entdeckt haben, dann wäre für Sie auch ein Deutsch Drahthaar eine gute Wahl. Bei den Mischlingen kommt es darauf an, welche Rassen bei der
Stadthunde vor!
Wenn Sie in einer Stadt in einem Mehrfamilienhaus leben, dann kommt für Sie vor allem ein kleinerer und ruhiger Hund in Frage. Das soll ein Hund sein, der nicht unbedingt viel Platz braucht und keinen Garten zu Toben benötigt. Möpse, Kind Charles Spaniels, kleine Terriers (z. B. der Yorkshire-Terrier oder West-Highland-Terrier), Chi-hua-huas – das sind gute Hunde für eine Stadtwohnung. Sie begnügen sich mit mehrfachem täglichen Gassi-Gehen. Doch auch diese Hunde freuen sich über einen Spaziergang, bei dem sie nicht nur ihr Geschäft schnell machen können, sondern auch andere Hunde für eine Spielrunde treffen können. Ein großer und aktiver Hund wird sich in der Stadt weniger wohl fühlen. Wenn Sie sich allerdings sehr viel Zeit für Ihren Hund nehmen, dann wird auch ein Golden Retriever ode sogar ein Neufundländer bei Ihnen einziehen dürfen. Bedenken Sie, dass ein Hund unabhängig von seiner Größe am liebsten keine Treppen steigen soll.
Landpomeranzen unter den Hunden
Wenn Sie ein Haus mit Garten haben, dann haben Sie auch eine größere Auswahlmöglichkeit bei den Hunderassen. Eigentlich möchte jeder Hund, auch noch so kleiner, gerne im Garten spielen. Doch manche Hunde benötigen einen Garten um fit zu bleiben, denn ihr Bewegungsdrang ist sehr groß. Ein heute modischer Australian Shepherd (Aussie) ist ein sehr agiler Hund, der für seine Entwicklung viel Auslauf im Garten braucht. Das Gleiche betrifft auch andere Schäferhunde wie den Deutschen Schäferhund oder den Collie. Ebenso ein Dalmatiner, ein Labrador Retriever oder ein Cocker Spaniel brauchen für ihre körperliche und psychische Gesundheit ausreichende Bewegung. Diese Hunderassen (und vom Typus ähnliche) passen zu Ihnen, wenn Sie auf dem Land wohnen. Selbstverständlich gehört auch zu der artgerechten Hundehaltung auf dem Land ein mindestens zweimal tägliches Gassi-Gehen.
Begleithunde vs. Wach- und Jagdhunde
Wenn Sie in einem Hund vor allem ein „Herz auf vier Pfoten“ schätzen, dann nehmen Sie einen Hund, der schon seit Generationen als Begleithund gezüchtet wird. Das muss nicht unbedingt ein kleiner Hund sein. Ein Pudel wird sie gerne auf Ihren Spaziergängen begleiten, ohne dass er einen speziellen Training oder Beschäftigung benötigt. Er holt gerne Stöckchen, kann viele Tricks erlernen und ist alles in allem gut erziehbar. Pudel gibt es für jeden Geschmack, von Zwerg bis Groß und in vielen Farbrichtungen. Wenn Sie an einen Dackel denken, dann erkundigen Sie sich bei dem Züchter, ob es sich um eine Show- oder um eine Arbeitslinie handelt. Ein Tier aus einer Arbeitslinie hat einen ausgeprägten Jagdtrieb, so dass er ohne die ausreichende Beschäftigung unausgeglichen und sehr stur werden könnte. Ein Hund aus der Show-Linie hat alle Voraussetzungen um ein angenehmer Begleiter zu werden. Das Gleiche betrifft viele Hunderassen, z.B. Cocker-Spanier, Beagle, Setter, bei denen sich innerhalb einer Rasse zwei Linien etabliert haben. Aber es gibt immer noch zahlreiche Rassehunde, die stark auf die Jagd ausgerichtet sind. Bei denen existieren nur Arbeitshunde mit ausgeprägten Jagdtrieb. Braquen, Pointer, Weimaraner u.a. sind typische Jagdhunde und sollen nur von den Menschen gehalten werden, die ihnen eine artgerechte Haltung anbieten können. Viele Hunde entwickeln bei der Haltung im Haus mit Grundstück einen Wachinstinkt. Bei einigen Rassen ist dieser Instinkt angeboren. Dazu gehören Schäferhunde, Rottweiler, Dobermann, Kangal u.a. Damit der Hund Ihr Eigentum effektiv bewacht und gleichzeitig keine Gefahr für andere Menschen darstellt, sollen Sie sich um seine Erziehung kümmern. Besondere Vorsicht ist bei den sog. Kampfhunden geboten, denn diese benötigen eine liebevolle, aber konsequente Erziehung.
Hunde und Kinder – eine Liebe mit Hindernissen
Die meisten Kinder lieben Hunde. Und die meisten Hunde lieben Kinder. Doch die Verständigung zwischen Hunden und Kindern gelingt nicht immer. Auch sind nicht alle Hunderassen optimal für ein Zusammenleben mit Kindern geeignet, unabhängig davon, ob ein Hund groß oder klein ist. Ein zierlicher Pekingese (das Gleiche betrifft übrigens mehrere kleinwüchsige Hunde) ist kein besonders guter Hund für Familien mit kleinen Kindern. Er ist einerseits nicht robust genug um bei einem Wettlauf oder Kräftemessen mit Kind mitzuhalten. Andererseits ist der kleine Hund oft eine unabhängige und stolze Persönlichkeit, so dass er keine Konkurrenten um die Liebe von seinem Frauchen oder Herrchen duldet. Sehr kinderlieb sind Golden Retriever, Boxer, Bernhardiner und viele andere ruhige Mittel- bis große Hunderassen. Grundsätzlich gilt es, dass ein Kind unter 10 Jahren nicht für eine längere Zeit allein mit dem Hund gelassen werden darf. Auch soll ein Kind einige Regeln im Umgang mit einem Hund einhalten, z.B. dass ein Hund es nicht gerne hat, umarmt und auf jegliche Weise in seiner Bewegungsfreiheit eingeengt werden.
Ein Hund bedeutet Bewegung
Ohne Gassi-Gehen, und das bei jedem Wetter, kommt kein Hund aus. Sie müssen darauf vorbereitet sein, dass Sie mindestens zwei- dreimal täglich nach draußen müssen, und ein extra kurzer 10-Minuten Spaziergang soll eine seltene Ausnahme bilden. Gassi führen sollte man seinen Hund immer am Hundegeschirr anstatt am Halsband, da der Hund wenn er Panik bekommt sich schnell aus dem Halsband befreien kann. Begleithunde geben sich meistens mit einem einfachen Spaziergang zufrieden, doch für viele aktiven Hunde ist es eine Freude, mit ihrem Menschen zusammen richtig Sport zu treiben. Vielleicht lassen Sie sich für Agility, eine beliebte Sportart mit Hund, begeistern.
Hast Du Zeit für mich, Mensch?
Hunde wollen eigentlich stets bei ihren Menschen sein. Alleine bleibt gerne kein Hund. Allerdings ist es meistens kein Problem, einen Hund dazu zu erziehen, täglich einige Stunden allein im Haus zu verbringen ohne an den Möbeln oder Schuhen zu nagen. Doch wenn Sie für mehrere Stunden täglich beruflich außer Haus müssen, dann wird Ihr Hund leiden. Als Faustregel gilt: 3-4 Stunden Alleinsein täglich sind zumutbar, darüber hinaus – lieber nicht. Übrigens: Es gibt immer mehr Bürohunde, die Ihren Menschen bei seiner Arbeit mit einem liebevollen Blick unterstützen.
Allergien: Ein komplexes Problem
Wenn Sie allergisch auf Hundehaare reagieren, dann sollen Sie vielleicht an eine wenig oder nicht-haarende Hunderasse denken, wie z.B. Labradoodle, Malteser oder Chinese Crested. Allerdings sollen Sie, wenn Sie an Allergien leiden, vor der Anschaffung eines Hundes einen Arzt konsultieren.
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